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Liederabend „Frauenbilder“ am 18. Oktober 20:00

Frauenbilder

Liederabend mit Bent Duddek und Anke Cordes

Die Frau als Symbol der Weiblichkeit, Emotionalität und Erotik ist in Literatur und Musik immer wiederkehrender Gegenstand künstlerischer Betrachtung. Eine besondere Figur in diesem Themenkomplex ist die Mignon aus Goethes „Wilhelm Meisters Lehrjahre“. Das als knabenhaft beschrieben Mädchen mäandert im Roman zwischen Alter, Geschlecht und ihrer Beziehung zur Hauptfigur Wilhelm und wird trotz ihres verhältnismäßig sparsamen Erscheinens in der Handlung doch zu einer zentralen Person der Erzählung – nicht zuletzt aufgrund der berühmten Gedichte, die Goethe dem Mädchen in den Mund legt. Die Texte „Nur, wer die Sehnsucht kennt“ und „Heiß mich nicht reden, heiß mich schweigen“ haben zahlreiche Komponisten und Komponistinnen zu unterschiedlichsten Kunstliedfassungen inspiriert, die das Liedduo Anke Cordes (Sopran) und Bent Duddek (Klavier) in einem Konzert zusammenführen. Dabei zeichnen sie neben einer Geschichte der Entwicklung des Kunstliedes auch die Entwicklung in der musikalischen Interpretation der Mignon von der Epoche der Klassik bis zu Spätromantik, von Ludwig v. Beethoven bis Hugo Wolf nach.

In einem zweiten Konzertteil werden der Romanfigur weitere Frauentypen gegenübergestellt: die Seeräuber-Jenny (Brecht/Weil) und Die Kleptomanin weisen den Weg in die Moderne, aus der sich schließlich im deutschen Chanson eine Beschreibung des Weiblichen entwickelt, die eine gänzlich andere Emotionalität ausweist. Den Abschluss findet das Programm mit Liedern der Künstlerin Georgette Dee und so geht der Weg des Weiblichen in der Musik von der fragilen, kindlichen Figur der Mignon zu einer Position der Stärke und Selbstbestimmung der Frau.

Konzertdauer: ca. 90 Minuten (inkl. Pause)

Programm: „Kennst du das Land?“ (Beethoven, Schubert, Schumann, Wolf)

„Nur, wer die Sehnsucht kennt“ (Schubert, Hensel, Schumann, Wolf)

„Die Seeräuber-Jenny“ (Brecht, Weill)

„Die Kleptomanin“ und „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ (Friedrich Hollaender)

„10 Frauen“, „Geh‘ schlafen“ und „Alles von mir“ (Georgette Dee)